Zu Zeiten in der U23 von Schalke 04 blieb Leonardo Scienza der Durchbruch verwehrt. Nun startet der 25-Jährige so richtig im Profifußball durch. Er feierte den Durchmarsch in die 2. Bundesliga und die Drittliga-Meisterschaft mit dem SSV Ulm 1846 und war dabei der herausragende Spieler. Mit zwölf Toren und 17 Vorlagen beendete Scienza die Saison als Topscorer, folgerichtig wurde der Brasilianer zum Spieler der Saison gewählt und ist ebenso Teil der RevierSport-Elf der Saison.
Dass der Offensivspieler für die Ulmer kaum zu halten sein wird, deutete sich bereits an und ist nun offiziell. Am Mittwochabend erklärte Scienza seinen Abschied auf Instagram. Zugleich kündigte er an, in die Bundesliga zu wechseln. Sein Ziel bleibt vorerst offen, Gerüchten zufolge schließt sich der Edeltechniker dem 1. FC Heidenheim an.
Update (11:13 Uhr): Nun hat Heidenheim den Scienza-Wechsel bestätigt. Er unterzeichnete einen Vertrag bis 2027. "Mit Léo konnten wir eine der großen Entdeckungen der diesjährigen Drittligasaison für unseren FCH gewinnen und sind fest davon überzeugt, dass er das Potenzial besitzt, auch in der Bundesliga seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Er hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg seiner aktuellen Mannschaft und bringt nun eine neue Komponente in unser Offensivspiel ein", sagt Bereichsleiter Sport Robert Strauß.
Zuvor richtete sich Scienza an die Ulm-Fans: "Lieber SSV, ich finde kaum Worte um zu beschreiben, was wir hier dieses Jahr gemeinsam erlebt haben. Wir haben Geschichte geschrieben!", schreibt er auf Instagram. "Genau so schnell wie unser Weg als Team konstant nach oben ging, haben die Stadt, der gesamte Verein und ihr Fans auch mein Herz erobert. Ich möchte mich bei allen bedanken, die zu dieser Wahnsinnssaison beigetragen haben - meine Mannschaftskollegen und Freunde, das Trainerteam, die gesamte SSV Familie drumherum. Danke an euch Fans - ihr habt uns Woche für Woche höher fliegen lassen und uns den Rücken gestärkt. Dank euch allen bekam ich die Möglichkeit, die beste Saison meines Lebens zu spielen."
Seine bis dahin erfolgreichste Runde bestritt Scienza vor zwei Jahren in der Schalker U23. 23 Scorer gelangen ihm im Regionalliga-Team, eine Chance bei den Profis erhielt er trotzdem nicht. Und auch nach seinem Wechsel in die 2. Bundesliga zum 1. FC Magdeburg lief es nicht wie erhofft.
Doch in Ulm startete Scienza durch. Vor allem in der Endphase drehte er so richtig auf: An den letzten drei Spieltagen war Scienza an sieben Treffern beteiligt. Nun schreibt er: "Es bricht mein Herz, euch eine Entscheidung mitzuteilen, die ich gemeinsam mit dem Verein getroffen habe. Ich hätte niemals gedacht, euch nach einem Jahr schon wieder zu verlassen, aber ich bekomme die Chance zukünftig in der Bundesliga zu spielen. Damit geht für mich ein unglaublicher Kindheitstraum in Erfüllung. Es ist wohl nicht nur ein Sprichwort, wenn gesagt wird, dass man manchmal gehen muss, wenn es gerade am schönsten ist."